Christuskirche Altona Innenraumgestaltung


denkmäler beleben, objekte gestalten, orte des glaubens

Werner Kallmorgen erhielt nach dem 2. Weltkrieg den Auftrag, den von Bomben zerstörten Kirchenraum der Christuskirche Altona neu zu errichten.

Neben dem Aufbau der Hamburger Speicherstadt beschäftige Kallmorgen sich mit dem Bau von Theatern und Opernhäusern. So entstand in Altona ein Kircheninnenraum, der – unabhängig von der weitgehend intakten Fassade – eine eigene Architektursprache entwickelt und den Innenraum neu und modern interpretiert.

Die frei schwebende Empore in der Grundrissform eines griechischen Theaters richtet den Raum und die Gemeinde auf den Altarbereich aus. Dieser „inszeniert“ die Glaubenssymbolik der Baptisten mit Taufbecken, Kanzel und Abendmahlstisch. Die weiß gekalkte, gekrümmte und freistehende Altarscheibe aus Ziegel steht in starkem Farbkontrast zu den schwarzen Mosaikfliesen des Altarraumbodens und des Taufbeckens. Die Kanzel und der Abendmahlstisch, auf den Raum hin aus Mahagoniholz entworfen, strahlen Ruhe, Stärke und Wertigkeit aus. Der Innenraum verbindet anspruchsvolle Innenarchitektur und gebautes Glaubensstatement auf gelungene Weise.

In Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt Hamburg wurde der Innenraum von dp-architektur umgestaltet, um den veränderten Bedürfnissen der Gemeinde Rechnung zu tragen. Die Formensprache knüpft an die 50er-Jahre an und interpretiert diese neu. Bestuhlung und individuell entworfene Möbel im Foyer – in gedeckten Farben und aus hochwertigen Materialien – unterstreichen den ursprünglichen Charakter der Christuskirche. Neue Holzschalen auf gebogenen Stahltraversen ersetzen die nicht funktionierende Kinobestuhlung. Ein Raum der Begegnung und Besinnung erstrahlt im Licht des 21. Jahrhunderts.

 

Ort: Hamburg
Bauherr: Evangelische Freikirchliche Gemeinde HH-Altona
Leistungsphasen: 1-9
Gottesdienstraum für ca. 200 Besucher
Planung und Bauzeit: 2009